19302005
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Lesen - Verstehen - Handeln
 


Deutsche Gesellschaft für Soziologie
- Sektion Politische Soziologie -
Auszug aus dem Programmpapier Nr.2 (Feb.2006)

 

Politik ist (fast) immer auch theatralisch, und das moderne Großkollektiv ist
(zumindest auch) eine Inszenierungsgesellschaft.

Der Kampf um Repräsentation und Legitimität ist auch stets
ein Kampf der Worte und Diskurse.
Grenzen der Politik sind äußerst variabel und werden in den Prozessen der
‚Politisierung‘ und ‚Entpolitisierung‘ immer wieder neu gezogen.
Als Teile dieser Prozesse der Grenzziehung kommt zwei Feldern
eine besondere Bedeutung zu: dem der Nichtregierungsorganisationen
und der sozialen Bewegungen sowie dem der Subpolitik
bzw. der „existenziellen Strategien“.

Das Feld der Nichtregierungsorganisationen hat mit der Wiederkehr
und dem Wiederaufstieg des Konzepts der ‚Zivilgesellschaft’
 ein starkes Interesse auf sich gezogen.

Unter Subpolitik bzw. existenziellen Strategien ist jenes Gemenge
sozialen Handelns und kultureller Ausdrucksformen zu verstehen,
in dem Individuen und Gruppen in mehr oder minder ausdrücklicher Form
 ihr Verhältnis gegenüber der Politik sichtbar machen
oder zu politischen Ereignissen Stellung nehmen.
 
 Zahlreiche Veröffentlichungen der letzten Jahre
machen auf die wachsende Bedeutung der Subpolitik bzw.
der existenziellen Strategien im politischen Leben und vor allem
in der politischen Kultur der westlichen Demokratien aufmerksam:
die ‚Eventisierung‘ der politischen Repräsentation,
die ‚Politik der Lebensstile‘,
die ‚Politisierung des Alltags’
ebenso wie ihre Umkehrung
in der ‚Privatisierung der Politik’ oder der
Individualisierung zivilgesellschaftlicher Partizipation.